Mai 2018

Die Farben des Frühlings


O gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai, seufzt Erich Kästner.

Wie in den letzten Wochen das Grün „geschossen“ und die Farbe in die Natur zurückgekehrt ist, wie die Sonne ihre wärmenden Strahlen nach uns auswirft und uns sommerlich anmutende Temperaturen auf die Straßen locken: Was den Dichter melancholisch stimmt, ist zunächst einmal Anlass zur Freude.

Natürlich geht jeder Frühling auch zu Ende. Vorher aber laden wir Sie ein: Genießen Sie die Farben und das Licht und entdecken Sie in dieser schönen Zeit Leben und Welt von Neuem.

Lassen auch Sie sich von den Farben des Frühlings verführen –
Ihr Edeka Markt Voigt!

Gedicht des Monats

Der Mai

von Erich Kästner


Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

Er nickt uns zu und ruft: "Ich komm ja wieder!"
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.

Rezept des Monats

Unkrautsalat


Gesundes Essen muss nicht aufwendig und nicht teuer sein!

Manchmal wächst das Beste direkt am Wegrand. Die Zutaten für diesen leckeren Unkrautsalat sollten Sie nur nicht an der nächsten Hauptstraße pflücken!

Hintergrund

Gelb in Grün und Blau – die Farben des Frühlings

 


Wie anders die Welt aussieht: wo vor kurzem Braun- und Grautöne das Bild beherrschten, sprießt nun saftiges Grün, wächst goldgelber Raps. Ein Fest in Farben, ein fröhliches Lachen in hellen Tönen – eine Liebeserklärung an das Leben.

Keine Farbe entspricht dem Jubel über das Ende des Winters so sehr wie das Gelb. Gelb leuchtet noch in der Dämmerung, es strahlt Zuversicht aus, Mut und Glück. Gelb macht warm ums Herz. Und inmitten der prächtigen, frischen Farben ist es das Gelb, das gerade im Mai, unsere Blicke auf sich zieht. Denken Sie nur an die leuchtenden Rapsfelder!

Zwischen grünen Wiesen und dem jungen Laub an den Bäumen leuchtet das Gelb von Raps, Löwenzahn und Narzissen hervor, darüber das strahlende Blau des Himmels. Blau und Gelb sind Komplementärfarben, sie verstärken einander, bringen sich gegenseitig zum Leuchten, betonen die Tiefe. Es sind die Farben, die die Vincent Van Goghs zu so intensiven Erlebnissen machen.

Gelb, das wusste auch schon Goethe, ist jedoch auch die Farbe der Heilung. „Sie führt in ihrer höchsten Reinheit immer auch die Natur des Heilens mit sich und besitzt eine muntere, sanft reizende Eigenschaft.“ Zahlreiche Heilpflanzen besitzen gelbe Blüten: Dill (wirkt beruhigend), Johanniskraut (gegen schlechte Stimmung), Blutwurz (bei Durchfall), Huflattich (bei Husten), Gänsefingerkraut (gegen Krämpfe), Königskerze (bei Erkältungen), Arnika (im Verletzungsfall). Nicht zu vergessen der Löwenzahn, der entwässernd wirken soll, und in früheren Zeiten als Glücksorakel diente.

Achja, natürlich das Glück. Im Gelb des Mai steckt das Versprechen auf Wärme, Sonne und (Strand-) Urlaub. Nicht Frühlings-, sondern Sommergefühle machen sich da breit. Das wiederum passt gut zum Grün, das ja bekanntermaßen die Farbe der Hoffnung ist. Warum eigentlich? Die Antwort gibt Ihnen der Farbenrausch vor der Haustür. Genießen Sie ihn.